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Donnerstag, 21. Mai 2015

► Rezension || "Die Widerspenstigkeit des Glücks" von Gabrielle Zevin

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Titel: Die Widerspenstigkeit des Glücks
Autor: Gabrielle Zevin
Verlag: Diana Verlag
Reihe/Serie: Einzelband
Genre: zeitgenössische Literatur / Roman
Seitenanzahl: 288
ISBN: 978-3453358621
Erscheinungsdatum: 11.Mai.2015
Format: Paperback / broschiert
Empfohlen: für Erwachsene
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
Amazon ►◄ Thalia ►◄ Verlag
Besonderheiten: keine bekannt



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Amelia ist Verlagsvertreterin und lernt dabei die eigenwilligsten Buchhändler kennen. Genau so einer ist A. J. Fikry. In seinem Herzen haben nur turmhohe Bücherstapel Platz. Bis er einen ungebetenen Gast entdeckt: Eines Morgens sitzt die zweijährige Waise Maya in der Kinderbuchecke seiner Buchhandlung. Gegen seinen Willen nimmt sich A. J. des kleinen Mädchens an, das sein Leben kurzerhand auf den Kopf stellt. Und auch Amelia wird er nicht so schnell vergessen können …
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Das Cover *schmacht* .. tja, auch hier wieder klarer Ausschlag für meinen Kauf. Ich habe es bereits einige Male bei Facebook entdeckt und wusste schon allein vom Optischen her, dass es zu mir ziehen muss. Als ich es dann im Buchhandel in den Händen hielt, fand ich es noch viel schöner und hab garnicht lange überlegt. Der gewählte Blau-Ton ist ein mittleres Blau, die nicht ganz geraden Linien in türkis sollen wohl Wellen darstellen. Auch die kleinen Bildchen in den oberen Ecken gefallen mir & passen zur Geschichte. Und von den Büchern, die einmal rings herum (sprich auch am Rücken und auf dem hinteren Buchdeckel) gedruckt sind, brauche ich sicherlich garnicht erst anfangen - die passen sowohl optisch als auch inhaltlich perfekt auf dieses Cover.
 
Schon zu Beginn habe ich gemerkt, dass der Stil ganz eigen ist. Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem mir der Stil mehr aufgefallen ist, als bei "Die Widerspenstigkeit des Glücks". Er war keineswegs schlecht und auch nicht unbedingt schwer zu verstehen, aber ich fand den Lesefluss irgendwie blockiert. Viel zu aprupte Zeitsprünge sorgten dafür, dass ich mich ewig lange auf den einzelnen Seiten aufhalten musste und gefühlt überhaupt nicht voran kam. Um ehrlich zu sein habe ich für die 288 Seiten länger gebraucht als für manch 800-Seiten-Schinken und das störte man dann doch sehr. Ansonsten hat die Autorin einige recht interessante und spannende Beschreibungen eingebaut und hat die Schauplätze sowie die Figuren ausreichend gut beschrieben, um sich ein Bild vor Augen führen zu können.
Erzählt wurde übrigens aus der Sicht des allwissenden Erzählers, sprich: dritte Person.
A.J Fikry ist ein typischer Buchhändler und Witwer. Seine teilweise sehr unnahbare und patzige Art hat mich anfangs noch recht beeindruckt, weil wir uns endlich mal abseits der "Friede-Freude-Eierkuchen-Figuren" bewegen. Leider dauerte die Verwandlung, auf die jeder schon allein des Klappentextes wegen, wartet, zog sich allerdings in die Länge. Ich muss sagen, ich verstand seine Launen und auch seine Gedanken und Handlungen. Richtig nachvollziehen konnte ich sie natürlich nicht, weil mir nie das passierte, was A.J erlebte. Dennoch empfand ich es als "normal" in solch einer Situation eine Mauer um sich aufzubauen; blöd war das nur für den Leser bzw. mich. Ansonsten kann ich behaupten, dass Gabrielle Zevin ihn sehr lebensecht und klar beschrieben hat, sodass ich ihn mir gut vorstellen konnte. Von Sympathie ihm gegenüber kann ich jedoch nicht sprechen, wobei ich das mehr auf meine persönliche Empfindung schiebe, als auf die Autorin bzw. den Protagonisten selbst.Ich bin jedoch froh, dass sich der gute Mann doch noch öffnete. So erreichte er mich schließlich in gewisser Weise auch noch und ich konnte das Buch mit einem besseren Gefühl beenden, als ich es begonnen hatte, bzw. als ich es gelesen habe.
Amelia hingegen gefiel mir wahnsinnig gut. Sie wirkte wie eine typische Verlagsvertreterin und war trotzdem sehr sympathisch, wenn auch ein wenig oberflächlich beschrieben. Ihre Engelsgeduld mit A.J ließ sie mich bewundern, denn ich hätte es definitiv nicht so lange ausgehalten. Ansonsten war sie eine sehr zarte Persönlichkeit, die Mut zur Katastrophe bewies und sich so in das Herz des Lesers mausern konnte.
Maya, das kleine Mädchen, das bei A.J abgesetzt wurde, hatte wahrlich kein gutes Los gezogen. Zumindest, was ihre Entwicklung betraf. Ich sehe es so, dass Maya irgendwie immer ähnlich verschoben und distanziert dem Leser gegenüber war, wie es auch ihr Ziehvater war. Ich konnte sie nie wirklich ins Herz schließen und ich empfand es auch so, dass sie vor allem am Schluss deutlich zu kurz kam und viel zu selten erwähnt wurde.
Kurz gesagt; ich hatte zu keinem der Figuren einen wirklichen Draht, sodass mir auch das mitfiebern mit ihnen kaum möglich war; dazu aber später mehr.
Der Einstieg viel mir nicht ganz leicht, aus dem einfachen Grund dass ich nicht so richtig verstand, worum es geht bzw. was das nun alles mit der Beschreibung auf dem Klappentext zu tun hatte. Nach kurzer Zeit jedoch verstand auch ich den Zusammenhang und konnte nun, mit einem Problem weniger weiterlesen. Die Idee die hinter diesem Buch steckte, empfand ich als ganz gut, jedoch gestehe ich, dass ich mir deutlich mehr erhoffte, was den bloßen Inhalt betraf. Sicherlich, die Idee Bücher mit Liebe und Familie zu kombinieren ist nicht völlig ausgelutscht, aber sie ist auch nicht neu und 1-2 Überraschungen mehr hätten der Geschichte sicherlich gut getan. Auch die Tatsache, dass mich die Charaktere nicht berührten sondern so oberflächlich und einfach beschrieben waren, machte mein Lese-Gefühl nicht besser. Die Spannung blieb leider aufgrund den ganzen Kritikpunkten auch auf der Strecke und ich konnte dem Buch letztlich weder einen tieferen Sinn noch puren Lese-Genuss abgewinnen. Schade drum, denn dieses Buch hätte sicherlich Potential gehabt, wäre nicht so vieles negativ aufgefallen.
Auch am Schluss fehlten mir nicht nur ausführliche Beschreibungen und Erklärungen, sondern noch etwas: Gefühle! Das ganze Buch wurde irgendwie nur runter geleiert und plätscherte ohne irgendwelche Ansteigungen an Spannung und Gefühle vor sich hin & lieferte mir lediglich ein grimassen-verzogenes Gesicht. Zu schade - ich hatte mich so darauf gefreut.

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Dieses Werk stand ganz oben auf meiner Must-Read-Liste, doch leider wurde ich bitter enttäuscht. Die Charaktere sind gefühllos, oberflächlich und schwammig ausgearbeitet und erreichten mich nicht ein kleines bisschen. Durch den recht schwer zu lesenden Stil und den fehlenden Höhenpunkte blieb auch der Lese-Genuss auf der Strecke und ich konnte dem Buch nicht sehr viel abgewinnen. Selbst am Ende, an den ein Finale nicht fehlen sollte, passierte lediglich eins: nichts. Ich finde es zutiefst traurig, dass die doch recht ansprechenden Idee (Ein Buch über Bücher!!) so einfallslos umgesetzt wurde. Diesem Werk hätten 100 Seiten mehr sicherlich in keinster weise geschadet.


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Für "Die Widerspenstigkeit des Glücks" von Gabrielle Zevin vergebe ich

1 Blume für das Cover
1 Blume für die Darstellung der Schauplätze

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Wie immer möchte ich noch einmal betonen, dass diese Rezension ganz allein auf meiner eigenen Meinung basiert. Natürlich kann es auch sein, dass ihr manches oder gar alles ganz anders seht. Mir jedenfalls hat "Die Widerspenstigkeit des Glücks" von Gabrielle Zevin nicht sehr gefallen. Habt ihr das Buch auch schon verschlungen? Wenn ja, lasst mir doch mal eure Meinung oder sogar den Link zu eurer Rezension da; ich bin stets neugierig und lesefreudig.

damit verabschiede ich mich für heute & setze mich an mein aktuelles Buch,
eure Patchouli

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