Hallihallo meine lieben Leser und Besucher :)
Ich glaube, so langsam wird es doch einmal Zeit, euch ein wenig an meinem Leben teilhaben zu lassen. Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, ob ich es wirklich öffentlich machen möchte, aber ich will mit diesem Post nicht nur erklären, warum es momentan so still um mich ist, ich will auch allen, die zu wenig Selbstvertrauen haben und zu viel auf das Umfeld und deren Meinung geben und all denen, die die Hoffnung vielleicht schon aufgegeben haben, zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Dieser Post hat nichts mit Büchern zu tun, aber es ist eine Herzenssache für mich, das hier zu tippen. Und seid euch sicher, nicht jedes Wort davon fällt mir leicht.
Meine Geschichte.
Manche wissen ja bereits, dass ich Mama bin. Meine kleine Tochter Angelina ist inzwischen 7 Jahre alt, geht in die zweite Klasse der Grundschule und bestimmt mein ganzes Leben. Ich wollte ursprünglich nach dem Mutterschutz, d.h als Angie 3 Jahre alt wurde, ins Berufsleben einsteigen und durchstarten. Dass mich dann eine ziemlich nervige Krankheit vollkommen aus der Bahn geworfen hat, wurde das nichts. Ich hab mich nach dem Mutterschutz also voll und ganz auf meine Kleine und auf meine Gesundheit konzentriert und kann jetzt, 4 Jahre später mit Stolz behaupten, das Schlimmste überstanden zu haben. Um was es für eine Krankheit geht, kann ich euch leider nicht sagen, da sie sich nicht wirklich benennen lässt. Es waren jedenfalls Panik-Attacken, und zwar sehr starke mit Ohnmachtsanfällen, Realitätsverlust, etc. Auch heute noch habe ich in gewissen Lagen noch meine Probleme, aber ich kann inzwischen damit umgehen und nur das zählt. Im Mai 2015 ging es mir so gut, dass ich angefangen habe, mich auf 450€-Jobs zu bewerben, weil ich nicht gleich Vollzeit einsteigen wollte - ich wollte ja meine Psyche auch nicht direkt überfordern. Nach etlichen Probearbeiten gab ich die Hoffnung vollends auf, was zu finden, was mir Spaß macht und das ich gesundheitlich problemlos kann und vor allem: das sich zeitlich als Mutter ausführen lässt.
Dann ging es darum, ob ich nicht eine Ausbildung machen sollte, um meiner kleinen Maus und mir später auch mal was bieten zu können. Ich hab mich von meinem Umfeld sehr stark beeinflussen lassen und hab mich hauptsächlich im kaufmännischen Bereich beworben. Nicht, dass mir das keinen Spaß machen würde, ich sitze gerne am PC und kann durchaus mit Zahlen und Wörtern umgehen (sonst wäre ich niemals Bloggerin geworden), aber einerseits war mein Zeugnis nicht das Beste und ich bekam keine einzige Chance, nicht einmal ein Vorstellungsgespräch. Parallel saß mir natürlich das Jobcenter im Nacken und drängte mich, mich auch weiterhin auf 450€ und Teilzeit-Stellen zu bewerben. Also tat ich auch das und war einige Male Probearbeiten, aber auch da ergab sich nichts.
Im Mai 2016, also genau ein Jahr nachdem mein Bewerbungsmarathon begann (mir ging es bis dahin immer besser), habe ich alle um mich erum ignoriert, hab meinen Kopf durchgesetzt und hab mich auf genau die Ausbildung beworben, die ich bereits seit Kindertagen immer im Kopf hatte - ich wollte KFZ-Mechatronikerin werden! Also bewarb ich mich auf 3 Stellen, durfte bei allen dreien Probearbeiten und bekam Anfang Juli die Zusage für meinen Traumberuf!
Während keiner an mich geglaubt hat, hab ich das getan, was ich wollte. Auch heute noch muss ich mir oft genug anhören, dass ich das doch nicht kann, dass ich viel zu wenig Kraft habe für diesen Beruf, dass das nix für eine so zierliche Frau wie mich ist, etc. Aber nein! Ich hab Spaß an der Arbeit, ich fühl mich wohl und ich tu das, was ich immer wollte. Natürlich wäre es angenehmer, direkt im Betrieb zu sein, doch hier in Baden-Württemberg ist es die Regel, dass man das erste Jahr Vollzeit in der Schule ist, bis auf einen Betriebstag alle 14 Tage. Aber ich nehme das gern in Kauf, wenn es mich meinem Traum näher bringt.
Der Weg ist das Ziel.
Also besuche ich jetzt seit einer Woche, also seit dem 12.09 die Beruffachschule für Fahrzeugtechnik und bin deshalb natürlich enorm eingespannt. Für mich ist das ein riesiger Schritt, denn nach 7 Jahren kann ich doch behaupten, dass ich Schule und Frühaufstehen und Lernen absolut nicht mehr gewohnt bin. Dazu kommt, dass ich verlobt bin und eben eine Tochter habe, einen Haushalt schmeißen muss.. das alles zerrt sehr an mir, aber bisher bewältige ich es ganz gut & ich gewöhne mich sicherlich daran und falle dann hoffentlich nicht mehr jeden Abend um 20Uhr tot ins Bett :P
Und die Moral von der Geschicht...
Es gibt gleich zwei Themen, die ich mit diesem Post anschneiden wollte - 1) die Erklärung, warum ich mich momentan eher auf mein Real Life konzentriere, denn das tu ich ohne jeden Zweifel. Ich möchte den Fokus voll auf meine Gesundheit und meine Zukunft legen und auch wenn es regelmäßig in etwas längeren Abständen Rezensionen geben wird, so glaube ich, dass die Videos vorerst einmal ausbleiben werden. Aber (!) und das ist das Wichtigste - es wird sowohl mit dem Blog wie auch mit dem Kanal in absehbarer Zeit weitergehen! Sobald ich etwas routinierter bin in Bezug auf die Arbeitswelt, werde ich auch den Kopf wieder frei genug für Videos und ausführliche Lesestunden und Blogeinträge haben! und 2) egal, wie ausweglos eure Situation auch sein sollte, es gibt immer, wirklich immer eine Lösung. Ich war damals kurz davor, aufzugeben und mein restliches Leben unter den Panik-Attacken zu ertragen, aber heute bin ich fröhlicher und glücklicher denn je und das hab ich letzten Endes nicht nur mir selbst, sondern auch meinen zukünftigen Mann, meinen Eltern und meinen Freunden zu verdanken.
Ja meine Lieben. Ich hab euch meine Krankheits,- und Arbeitsgeschichte erzählt und es war mir wichtig, das endlich auch mal zu posten, auch wenn ich mich lange dagegen gewehrt habe. Habt ihr auch Geschichten zu erzählen? Dann immer her damit. ♥ Ich hoffe, euch hat dieser Post irgendwie gefallen oder allgemein interessiert.
Hallo! Ich bin neu hier, grins.
AntwortenLöschenAber, auch wenn ich dich nicht kenne, freue ich mich, dass du deinen Traumberuf nun doch erlernst :) Mir geht es ähnlich wie dir. Ich weiss nicht, wie alt du bist, aber ich bin 27 und habe einen Sohn, der gerade eingeschult wurde. Ich habe bis Dato auch keine abgeschlossene Berufsausbildung, weil ich seit 4 Jahren an Depressionen leide und irgendwie nichts bei mir zum Ende kommen will. Aber dank vieler Menschen geht es jetzt wieder nach vorn und ich arbeite freiberuflich, bin unabhängig und mache Abitur, damit ich meine Wunschausbildung machen kann :)
Ich hoffe, du hast nichts gegen den kleinen Einblick in ein fremdes Leben.
Aber ich freu mich gerade, nicht allein zu sein :)
Liebste Grüsse und alles Gute!
Nina
Liebe Nina :)
LöschenVielen lieben Dank für deine Offenheit - ich finde es doch nach wie vor selten, dass man mit solch "Beschwerden" an die Öffentlichkeit geht & ich freue mich total, über deine Worte. Ich finde auch, dass diese psychischen Krankheiten einfach immer noch zu arg unter den Tisch gekehrt werden, obwohl sie teilweise fast schlimmer sein können als ich physische Krankheit.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft ♥
Allerliebste Grüße, Patch. <3
Hallo du,
AntwortenLöschenich finde es toll, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen.
Ich war bzw. bin in einer ähnlichen Situation. Aufgrunddessen, dass mein Mann arbeitstechnisch aufgrund einer Krankheit [ auch psychebedingt] ausgefallen ist, verdiene ich nun unsere Brötchen. Einen Sohn haben wir auch, welcher inzwischen 12 ist und dennoch auch noch immer genug Aufmerksamkeit braucht.
Ich habe 2014 nach über 14 Jahren, die ich aus der Schule raus war, wieder eine Umschulung angefangen. In meinem eigenen Beruf als Kranken/Altenpflgehelferin konnte ich aufgrund meines Rückens nicht mehr arbeiten.
Ich habe meine Umschulung im Juni diesen Jahres abgeschlossen und die letzten zwei Jahre wahren wirklich hart für mich, aber ich habe es geschafft, weil ich es wollte.
Getreu dem Satz, welcher mein Lieblingsmusiker einmal sagte: "Altough my Wings are broken, I will enver stop trying to fly".
Auch, wenn ich dadurch einige Freundschaften verloren habe, weil sie einfach nicht damit klar gekommen sind, dass ich Zeit für mich und meine Familie brauche, dass ich nicht mehr rund um die Uhr zur Verfügung stehe.
Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie alles Glück dieser Welt, dass die Ausbildung so läuft, wie du sie dir wünscht.
Fühl dich gedrückt,
Melanie
Liebe Melanie :)
LöschenAuch dir ein herzliches Danke für diesen kleinen Bericht. Ich bewundere Menschen zutiefst, die einfach das tun, worauf sie Bock haben und es dann auch tatsächlich bis zum Ende durchziehen. Du kannst definitiv stolz auf dich sein, denn du hast genau das geschafft, was mir noch bevor steht. Leider gab es inzwischen einen relativ heftigen Rückfall bei mir, wodurch ich diese Woche schon ausfalle, aber ich gebe die Hoffnung und vor allem den Willen, die Ausbildung zu Ende zu bringen, nicht auf. :)
Übrigens ein unglaublich schöner Spruch, den ich mir auch direkt mal notiert habe. Da liegt so viel Wahrheit drin. ♥
Auch dir und deiner Familie alles erdenklich Gute
Allerliebste Grüße, Patchi <3